Sonntag, 20. Dezember 2009

Überwintern

Der Fuchs fragte sich, ob die Arena geschlossen war.
Er hatte das Fräulein schon lang nicht mehr gesehen.
Also schaufelte er Schwarzpulver in seinen Bau, um zu Überwintern.
Ob er das Fräulein nochmal besuchen sollte? Er war sich nicht sicher.
Jedesmal, wenn er bei ihr war, sprach sie mehr mit Bildern als mit Worten. Er bekam keinen klaren Eindruck von ihrem Anliegen, es wirkte zu verzerrt.
Die letzte Gans war gestohlen, und der Fuchs zog sich zum Grillen in seinen Bau zurück.
Man konnte sich ja Briefe schreiben.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

ik ben een blinde passagier
op weg naar hogere verdiepingen

wacht fftjes
fftjes wachten
op de lift

ik had de weg kunnen lopen
de trap kunnen nemen
maar had ik dan moeten zien
gezien moeten worden

kijk uit
geen uitkijk
op mij

op wat er wacht -
wacht op mij

Montag, 14. September 2009

wenn man die Zeit schon nicht anhalten kann

sie blickte mürrisch drein aus trüben Augen
verbreitete Gerüche wie von Fisch
die Brüste hingen runter auf den Tisch
und wollten nicht mehr zur Ergötzung taugen

er fasste sie schon lange nicht mehr an
besorgte sich die Anregung im Netz
obwohl das nicht den Hautkontakt ersetzt
und folgte mehrmals jährlich seinem Drang

dann gings zur Firmenaußenstelle Prag
er arbeitete dort zwar über Tag
die Nacht jedoch verbrachte er meist draußen

mit jungen Mädchen mit bestimmtem Blick
in kurzen Röcken, billig-buntem Chic
und wollt sich so die Jugend einfach kaufen

Mittwoch, 5. August 2009

glaubt doch, was ihr wollt.

Gott hat uns also nach seinem Vorbild geschaffen. Aha.
Ich glaub das nicht.
Wenn ich ein Gott wäre, hätte ich Wesen geschaffen, die nicht so sind wie ich.
Entweder besser, das wäre allerdings unwahrscheinlich. Wer will schon Konkurrenz.
Oder, wahrscheinlicher, funktional, mir nützlich, förderlich für was auch immer ich vorhabe, zu allermindest allerdings unterhaltsam, denn man strebt ja in seinem Leben, soweit man die Grundbedürfnisse befriedigt hat, was für einen Gott ja kein Thema sein sollte, danach, die Langeweile zu bekämpfen. Als Gott dürfte Langeweile das größte Problem sein. Wenn schon Könige aus niederen Gründen Kriege führen, also...
Viel wahrscheinlicher erscheint mir:
Es gibt keinen Gott. Ein Wesen mit soviel Macht, also bitte. Und dann soll es auch noch ein Wesen nach seinem Vorbilde erschaffen haben??? Siehe oben.
Nein.
Wir haben Gott nach unserem Vorbilde geschaffen. Zumindest nach dem der Männer.
Ja, wir lieben es, Dinge zu erschaffen.
Und ja, wir lieben es mindestens genauso sehr, Dinge zu zerstören. Und seien es Dinge, die wir selbst erschaffen haben. Auch wenn wir es später bereuen. Der Gedanke daran, vorher, und der Akt der Zerstörung an sich, währenddessen, gibt uns ein Hochgefühl. Es gibt sicher Biochemiker und Neurologen, die mir den Hormoncocktail jetzt erklären wollten, und vielleicht sogar könnten.
Ja, es kommt nicht von Ungefähr, dass die Bibel so ist, wie sie ist.
Und wenn irgendeiner der Propheten heute wiedergeboren werden sollte, und uns irgendetwas Neues mitteilen würde, wir würden ihm nicht ein Wort glauben. Die Kirche würde ihn nicht registrieren, weil er sich garantiert keiner Religionsgemeinschaft anschließen würde, und erst recht nicht innerhalb einer noch einer Sekte. Also, er würde sich nicht Christlich schimpfen, und wenn vor allem nicht katholisch.
Aber das sind nur Sommergedanken.

Samstag, 18. Juli 2009

Ha ha ha

zur Lachnummer
macht man sich immer nur sebst
ich habe von Leuten gehört
denen das gefällt

Ghana


visit www.katzensilber.blogspot.com

Mittwoch, 10. Juni 2009

Verdunkelt ist mein Himmel, graues Wolkendach rauscht und rollt

einem Inferno nah und rückt immer tiefer
ins Lichtlose, bis ins Rötliche
erbricht schaudernd, lichterloh
den Guss kauernder Wolken
die raunen, stöhnen, ächzen und krachen

es zu schildern vermag ich nicht, es ist zu gewaltig.

Dienstag, 9. Juni 2009

Henkersmahlzeit

Schlucken sollen wir
schlucken und schweigen
aufessen; austrinken

und wir schlucken
und schlucken
Verzicht gibts nicht

Was bliebe denn sonst
etwa
wegschmeißen?

in Afrika
verhungern Kinder
und wir schlucken

wir sollen schlucken
aber am Ende
kommt doch nur Scheiße raus

Dienstag, 26. Mai 2009

eindeloze nacht verhaal

ochtendschermings witte doek
is zwart gekleurd en ombenoemd
vanaf heden zal het als galajurk
nog alleen de maan maar bekleden

de kleermaker naait de hele nacht
hij meet, sneed af en doet zijn vak
trekt hier en daar de stof in vorm
een snoes van een kleed, 't is enorm

onsterfelijkheid was hem daarvoor beloofd
gewaardeerd wordt zijn werk, met rijkheid beloond
dure vezels, sieraden en vleugels van goud
gauw is hij klaar, al wordt het erg koud

nu hoort hij een vroege vogel zeiken
"ben je stom of wil jij 't niet begrijpen dat
als jij 't voltooid hebt de zon gaat verdwijnen?
de bijen, de bloemen, de loop der dingen
gaan veranderen, zodra die vogels niet zingen

en denk dat onder de duistere hemelstent
je alles leuke, gewone, de liefde dan kwijt bent
storm zal je oogsten voor 't zaaien van wind
jouw vermeende geluk is een ongewild kind

jij stijve drol, je vuilig domoor wie ben jij
nog alleen, waar is de rijkdom dan voor?"

Montag, 25. Mai 2009

letztens, in Berlin

Po
oliv
Poli
Zett
Eis
Ei
ei
ei
frei
freier
freie Fahrt
Diese Versammlung
ist hiermit aufgelöst.
Freifahrt .... wohin?
Polizeistaat

Schach.

In Gedanken stolpere ich über jeden Stein, der sich mir in den Weg legt. Vielleicht bin ich nur ein kleiner Stern in Deinem Universum, doch Licht ist Licht. Fixierst du die Sterne, faszinieren sie dich. Dann kannst du stundenlang da sitzen und sie betrachten. Denk nicht daran, dass sie vielleicht tot sind, bevor der Weg des Lichtes auf deine Netzhaut trifft und sie in deinem Auge erlischen.

Du bist auch ein Teil vom Universum. Von meinem Universum, das sich langsam dreht. In dem Vulkane ausbrechen und in dem Felslawinen steile Abhänge passieren. Dein Panzer schützt dich vor der Lava, aber die reissenden Flüsse zwischen Gebirgsketten scheinen unüberwindbar. Du musst Brücken darüber bauen, willst du weiter kommen, die stabil genug sind, dich zu tragen.

Aber womit, wenn alles so leer ist, wie in einer Welt, in der Zellimpotenz Energie unterdrückt. Nichts, das erwärmt, alles kalt. Keine Photosynthese, nur Stickstoff. Die Gedanken nehmen mir die Luft zum Atmen. Ich krebse hier so rum, erzähle aus meinem Herzen, mit meiner Phantasie. Einen Schritt vor, zwei zurück, zwei Schritte vor, einen zur Seite. Der Realität ausweichen. Matt.

Sonntag, 24. Mai 2009

und überhaupt.

Hat durchaus mit Kunst zu tun. Gar nicht so wenig.


anspruchsvoll?
Wortes Gefechte
finden hier statt
ich suche täglich Inspiration
wofür?

auch hier ein Elfchen =)

leidgeprüftes
schönes Mädchen
teilt die Gedanken
macht mich völlig verrückt
Liebe?

Gedankensommer

Du bist schön. Ich will dich wiedersehen
und mit dir im Regen tanzen.

Ich wollte dich wiedersehen. Und mit dir im Regen tanzen.
Während es regnete verließ ich dich. Du fühltest nicht wie ich.

Samstag, 23. Mai 2009

Cappuccino speciale

Saufen, saufen, saufen, saufen, saufen. Immer ging es nur um saufen. Nein, immer ging es nur mit saufen. Saufen, um sich gut zu fühlen. Saufen, um sich schlecht zu fühlen. Saufen, um gar nichts zu fühlen. Zum kotzen. Auch dafür: Saufen.
Heiner hatte schon seit Wochen nicht mehr gescheit geschlafen. Wenn er nicht trank, lag er meist lange wach, bevor der Schlummer ihn übermannte. Wenn er ihn überhaupt übermannte. Wenn er trank, schlief er meistens schnell ein, aber fühlte sich am nächsten Tag zerschlagener, als wenn er gar nicht geschlafen hätte.
Gestern hatte er es geschafft: Er hatte getrunken, und hatte trotzdem bis es hell war wach im Bett gelegen. Er brauchte jetzt erst einmal einen Kaffee, denn am Aufstehen hatte kein Weg vorbeigeführt. Also betrat er die Küche und suchte auf dem vollgestopften Regal nach Kaffee.
Es war keiner da.
Er schaute hinter den Konserven, hinterm Sekt, hinterm Vodka, nichts. Er musste sich wohl damit abfinden, heute keinen frisch aufgebrühten Kaffee genießen zu können. Er lies seinen Blick nochmals über das Regal schweifen. Soßen, Konserven, Gewürze, Cornflakes. Nudeln, Reis, Paracetamol, Tee. Tee! Ob Teein oder Koffein war ihm völlig egal.
Beherzt griff er nach der Schachtel, die schwarzen Tee versprach: leer. Scheiße. Dabei stieß er den danebenstehenden Kakao um, dessen Pulver sich braun über den weiß gefliesten Küchenboden verteilte. Na toll. Auch das noch, dachte er. Also ging er in die Abstellkammer, wo sich ein Besen fand, mit dem er die braune Substanz in kurzer Zeit unter die Anrichte gekehrt hatte. Die noch halbvolle Kakaopackung stellte er wieder zurück ins Regal, und bemerkte dabei, dass sich dort auch noch Cappuccinopulver versteckte. Wenigstens etwas.
Er kochte Wasser auf und bereitete sich eine Tasse Cappuccino zu. Dann ging er ins Wohnzimmer, setzte sich auf den Sessel und verbrühte sich die Zunge am heißen Kaffee.
"Aaautsch verdammt!"
Es war seltsam, seine eigene Stimme zu hören. Seit Tagen hatte er schon nicht gesprochen, er hatte nur gelauscht, auf die Stimmen aus dem Fernseher, doch selbst die erschienen ihm im Rückblick eher wie ein Rauschen.
Der Löffel kreiste in der Tasse, dabei pusten half, den heißen Trank abzukühlen. Vorsichtig nahm er einen Schluck und war erfreut, dass der Kaffee nun eine erträgliche Temperatur hatte. Er warf einen Blick aus dem Fenster.
Es war Frühling geworden in den letzten Wochen, die meisten der Bäume trugen ein neues Blätterkleid, welches in der Aprilsonne geradezu saftiggrün zu leuchten schien. Im Garten der Nachbarn blühten Stiefmütterchen in blauschwarz, in gelb, rot, und anderen Kombinationen. Er konnte nicht genau sagen, wann er das letzte mal vor die Tür gegangen war; es musste beinahe zwei Wochen her sein, und da nur zum Supermarkt, es war kalt gewesen, und wenige Tage davor hatte noch Schnee gelegen.
Heiner hatte einmal ein gesellschaftliches Leben gehabt. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er noch seinen Job als Schweißer gehabt, und Kollegen, die er fast Freunde nannte. Er hatte einiges vom Land gesehen, hatte sogar auf großen Baustellen im Ausland gearbeitet, sogar in Italien. Das war ihm fast wie ein Urlaub vorgekommen.
Lange hatte er vorgehabt, sich weiterzubilden, Möglichkeiten genug hätte es gegeben, doch dann machte der Betrieb pleite. So begann die Zeit des Klingelputzens. Viele Betriebe, die einstellten, gab es sowieso nicht, und die Reaktionen, die er von ihnen bekam, waren immer anders begründet, doch immer sagten sie das Gleiche aus: es tut uns Leid, nein danke.
An den Abenden traf er sich in der Eckkneipe mit seinen ebenfalls arbeitslos gewordenen Kollegen, und sie berichteten sich gegenseitig von ihren jüngsten Fehlschlägen. Es wurde herumgesponnen, welche Alternativen es denn gäbe, und auf die Regierung geschimpft. Klaus Schräder meinte irgendwann, er würde ins Ausland gehen, nach Skandinavien, denn dort sei die Lage weitaus besser, und Fachkräfte wie sie würden "händeringend gesucht!" Er hatte ihn gefragt, ob er nicht mitgehen wollte. Heiner hatte nein gesagt.
Er wusste nicht genau warum, irgendetwas hatte ihn dazu bewegt, es weiterhin in der Heimat zu versuchen. Seine Ehe war schon Jahre vorher zerbrochen, und außerdem war sie kinderlos geblieben. Seine Eltern waren schon verstorben. Eigentlich hielt ihn nichts, doch er blieb, und suchte weiter.
Das war Monate her. Die Hoffnung auf einen neuen Job war inzwischen verschwunden. In die Eckkneipe ging er nach und nach immer seltener, zu hause trinken war einfach günstiger. Außerdem wurde die Runde immer kleiner, die anderen hatten entweder ähnliche Probleme, oder hatten es geschafft und verkehrten nicht mehr in diesen Kreisen. Und Klaus hatte sich tatsächlich verdrückt.
Er stellte die leere Tasse auf den Tisch und blickte zum Telefon. Das hatte auch schon lange keinen Ton mehr von sich gegeben. Aber daneben lag ein Notizbuch, in dem auch die Nummer von Klaus in Schweden zu finden war. "Fallse es dir doch noch anders überlegen solltest, ne." hatte er damals in seiner typischen Art gesagt. Schon lange hatte er nicht mehr daran gedacht. Warum eigentlich nicht? schoss es ihm durch den Kopf. Ja.. aber zuerst noch ein Kaffee. Ein starker.
Er ging in die Küche und kochte sich einen weiteren Cappuccino. Diesmal fügte er dem Getränk einen ordentlichen Schuss Korn hinzu. Danach ging er zurück ins Wohnzimmer und suchte im Notizbuch nach Klaus' Nummer. Da! Er rührte seinen Cappuccino spezial noch einmal um und nippte dann daran. Ja, er war trinkbar. Er nahm einen großen Schluck.
Dann nahm er das Telefon in die Hand. Dann legte er es wieder weg. Um noch einmal einen Schluck des Heißgetränks zu sich zu nehmen. Und noch einen. Es war heiß, aber es tat ihm gut. Als die Tasse geleert war stellte er sie weg und griff erneut zum Telefon.
Diesmal wählte er die Nummer - und verstand nicht warum er es nicht schon früher getan hatte. Freudig-gespannt lauschte er den Wahlgeräuschen, die aus dem Hörer drangen. Und nach vielleicht zwanzig Sekunden, die ihm wie eine halbe Ewigkeit erschienen, hörte er etwas aus dem Telefon und fing sofort an zu sprechen. "Klaus? Hier ist Heiner...", doch weiter kam er nicht, denn aus dem Telefon erklang statt Klaus' Stimme nur: "Du-Dü-Di Kein Anschluss unter dieser Nummer Du-Dü-Di Kein Anschluss..."
Er legte auf. Die Resignation grub sich in sein Gesicht, als er aufstand und in Richtung Küche lief. Jetzt war es Zeit für den zweiten Cappuccino spezial. Nur diesmal ohne Cappuccino.

Fräulein Wortkrieg schläft nicht mehr

Als Fräulein Wortkrieg an diesem Morgen aufwachte, musste sie ihre Gedanken ordnen. So alkohollastig, wie sie sich fühlte, war der Abend nicht gewesen. Es war aber spät gewesen. Ihr nächster Blick fiel auf den Wecker am Rande ihres Bettes. Jeden Morgen seit er so eingestellt war, erschrak sie, konnte aber am Wochenende und Feiertagen immer noch beruhigt noch eine Stunde länger dösen. Und manchmal verschlief sie trotzdem. Meistens träumte sie dann von einem sturen Rebel an ihrer Seite, dessen Ausdünstungen von einer durchzechten Nacht erzählten, ihr Ritter auf weißem Pferd. Dachte sie dann darüber nach, erschien ihr diese harmlose Phantasie unangenehm. So war es doch immer gewesen. Manchmal hörte sie den Wecker gar nicht. An einen Traum konnte sie sich heute nicht erinnern. Schade. Den Abend hatte sie mit Freunden verbracht und stundenlang über Doppeliks und XY diskutiert. Dabei wurde jede Kleinigkeit analysiert bis ihre winzigste Eigenschaft. Das Plädoyer für ihr Outfit heute Abend lautete Levis blue Jeans und Bandshirt. Das Wortkriegmädchen, denn als Frau sah sie sich irgendwie noch nicht überlegte, wie sie den Tag beginnen sollte. Sie dachte immer viel nach, wenn sie mal wieder intensiv geträumt hatte. Der letzte Traum handelte von brennenden Häusern, Angst und Flucht. Total bedeutungsschwanger. Das Haus steht für das Innere, die Seele oder so. Deutung ist immer individuell zu betrachten. Es war noch früh, vielleicht hatte sie 5 Stunden geschlafen. Erst jetzt wurde ihr die Tatsache, dass sie hellwach war und nicht mehr schlafen konnte wirklich bewusst. Kaffee mag er nicht, hatte er erwähnt, aber sie braucht ihn. Viel davon auch. Vielleicht würde ihn ihr Nikotinkonsum auch irgendwann einmal stören und er würde dann Schluss machen. Sie dachte immer weit voraus. Zu weit, aber nicht wenn es darauf ankommt Weitblick zu beweisen, nee dann nicht. In der Küche findet sie einen Zettel, auf dem steht "Nicht abspülen, das sieht REBELLISCH aus! Echt wahr, auf keinen Fall SPÜLEN!!!"... wie albern, lachte sie in sich hinein. Es war eine Nachricht von ihr an ihren Mitbewohner, die sie heute Morgen um sechs auch für unglaublich gut gehalten hatte. Sie lässt sie schnell verschwinden. Er war eh nicht da. Trotzdem, sie würde heute nicht freiwillig spülen. Im Schlafzimmer, in dem sie auch arbeitete, herrschte kreatives Chaos. Man kann ja nie wissen, wie weit man kommt, aber dann bloß nicht spießig wirken. Schmutzig war es aber nicht. "Auch wichtig" bestätigte Fräulein Wortkrieg ihren Gedankenverlauf. Es folgte eine ausgiebige Dusche und die Haarentfernung. Sie hatte nicht die Absicht zu vögeln, aber das fällt Männern halt auf, sie mögen es, wenn sich eine Frau gut anfühlt. Seltsam, gerade war sie noch ein Mädchen gewesen. Auch gut riechen müssen sie, alle beide, nicht nur die Doppelikse. Sie entschied sich für Vanille, nicht für Kirsche und rubbelte sich ab und massierte die weiße Creme in die Poren ihrer Haut. Es muss duften. Was sie alles tat und woran sie dachte, das sagte ihr, dass sie auf jeden Fall irgendwie paranoid sein musste. Sie hatte das Alleineinschlafen und -aufwachen satt. Und sie konnte auch nicht immer nur Pech haben. Die richtige Vorbereitung ist wichtig. Wenn man auf alles achtet, fallen vermeintlich zufällige Imperfektionen nicht so sehr ins Gewicht. Er war nicht der Erstbeste. Der besagte Erstbeste -sie war ziemlich verliebt gewesen- war ein Arschloch, der Zweitbste war ein unverbesserlicher Egozentrist gewesen. Was er ihr erzählte, hatte sie durchweg sehr stutzig gemacht. Sie fand ihn interessant, nicht das was er erzählte, doch das liess dann nach. Oder der Mutti- fixierte Pädagogensohn, der im Chat von sich in der dritten Person (Singular) sprach und sich für autistisch hielt, der mit dem Pädagogensohn-Namen. Sie lachte in sich hinein. Und dann horchte sie. Tief dort drinnen. Sie hatte ihn auch nicht wirklich zufällig ausgesucht. Der erste Blick auf ihn war wie eine Szene seiner dieser überzogenen Hollywood Streifen gewesen, in denen die Hauptrollen plötzlich Messiasartig hinterleuchtet werden, er war unvergleichlich. Sie hasste es, Freunden die Haustür zu öffnen und sich im Hereinlassen durch den engen Flur zu quetschen. "Komm rein, schön dass du da bist". Oder ein Gehirn amputiertes, ganz verlegen "Hi." und ein dümmliches Grinsen, wenn er davor steht... so wie die Szene auf der Straße, die hatte Stalking- Charakter gehabt. Obwohl es nur eine Aneinanderreihung glücklicher und weniger glücklicher Zufälle gewesen ist. Echt. Fräulein Wortkrieg, deren Zigarette in der Kerbe am Rande des Aschenbechers verglühte, dachte an Bridget Jones. Sie freute sich auf später. Erwartungsvoll, aber sie hatte auch ein schummeriges Gefühl, das gehört wohl dazu. Sie hörte hysterische Schreie und Türenknallen. Das war dann wohl das Pärchen von nebenan.

Freitag, 22. Mai 2009

Es war einmal im Herbst

als die Gruppe damals die Flaschen füllte
geschah dies aus zornigem Grunde
denn wo Rufen alleine den Durst nicht stillte
machte mehr als nur Unmut die Runde

all das Wüten und Schreien hatte nichts genutzt
doch die zündende Idee vom Verfassungsschutz
man könne ja nicht nur palavern und flennen
gabs doch Öl und Benzin genug, sollten sie brennen

was dann kam ist bekannt als Tragödie
im Oktober ging sie dann zuende
das Land heute spielt schlechte Komödie
Volkes Zorn gibts nicht mehr, seit der Wende

Mittwoch, 20. Mai 2009

Weisheit des Tages


Manchmal ist es einfach so.

Dienstag, 19. Mai 2009

Alliterativer Abfall. Natürlich nur Nonsense

Ein einsamer Eremit erzählte einmal eine Anekdote aus Australien. Als alter Aborigine wusste Winfried wo wildes Wasser war. Deshalb düste der Didgeridoospieler direkt dorthin, um Ute Ukulele und umfassende Unterstützung beim befördern bestimmter bruchfester Behälter zu bringen. Mit Musik machte Maloche meist minder matt. So spielten sie sensationell, sangen, sammelten Spenden, doch dabei dachten die Deppen dämlicherweise nicht nach. Nur Nanosekunden nachher nannte man sie säumige Stümper, saudumm, superunfähige Salzwassertrinker und verstieß sie aus dem Stamm. Kaum kapiert, kannten sie Konsequenzen: keinesfalls kapitulieren, Kondome kaufen, kopulieren, Kommune gründen. Grünes Gelände gab es genug da, wo das wilde Wasser war .

und die Moral von der Geschicht: Manchmal muss man mucho Musik machen ^^ oder: Wasser wird Weltweit wichtiger. oder: Kunst lässt sich nicht unterkriegen. oder: wenn er das Bambus bläst, bläst sie ... ähm ... spielt sie dazu auf der Ukulele. Ähäm. Nur Spaß xD

Unlimited Reality

I met the unlimited reality and we got friends. It was like we were birds of a feather. But she lied to me that day she told me I could have it all. Since then exceptionless weird strangers who wanted me to listen to scrap crossed my way. I decided not to talk to any of them ever again and went away.

Freitag, 15. Mai 2009

wochenende

raus in die nacht, grüße den mond
heut wird das mühsal der woche belohnt
so wie gewohnt, es geht hinein
kontrolle im spiegel, der abend ist dein
kommen allein, gehen zu zweit
die präservative liegen bereit
kommen zu zweit, gehen allein
die andere hälfte schläft wie ein stein
und in ganz klein, neben dem bett
ein zettel auf dem steht es war ganz nett
wieder im bett, diesmal daheim
manches mal schläft es sich besser allein

fühlt man sich fein am nächsten tag
will man so weitertun bis in den sarg
ist man so stark, hat man nur angst
egal, neue woche gleich neuer tanz

Mittwoch, 13. Mai 2009

Von der Blindheit...

Bis zum Ende


Einst lief ich munter durch einen Wald
und war auch erstaunt über wilde Bäche
es war spät im Jahre doch mir nicht kalt
die Natur ringsherum brachte mich zum lächeln
und dann wurden erste Bäume gefällt

Einst lagen wir auf einer blühenden Wiese
unsre Augen bestaunten den mächtigen Fluss
der Sommerwind wehte mit kühlender Brise
nichts gab uns Anlass für Verdruss
und dann wurde dort ein Parkplatz gebaut

Einst nächtigte ich gern mit Freunden am See
vor Dunkelheit schütze das Lagerfeuer
wir suchten am Tage vierblättrigen Klee
das Grüne Erlebnis und Abenteuer
und dann bauten sie dort die Autobahn

Einst war man mit Gaia in Harmonie
und wusste zu schätzen was sie uns gibt
dann trieb man sie langsam in Agonie
denn es zählt nur jetzt, nicht was vor uns liegt
bis zum Ende von Fortschritt und Profit

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Manchmal bleibt nichts als das Hoffen
Manchmal macht Leiden betroffen
Manchmal ist Sünde der Ausweg
Manchmal wird Reue zum Ausstieg

Nichts ist wie es war und doch bleibt alles beim Alten
Gedanken darüber, Gestirne in Falten
Wer glaubt schon daran, dass die Welt sich verändert
An manchem Tag ist es mir, als sei meine Ohnmacht ein Rennrad

Vielleicht ist es so, vielleicht wird es so werden
wenn nichts passiert, wer weiss ob wirs merken
vielleicht leben wir länger, unbewusst unserer Grenzen
wenn wir ein Teil sind vom Ganzen und lernen
zu sterben


Dienstag, 12. Mai 2009

Die Wahrheit

Die Wahrheit verbirgt sich hinter mehreren Türen
es bleibt wohl nichts, als alle auszuprobieren
wenn sie uns auch meistens zu Lügen führen
lässt uns die reine Tatsächlichkeit jubilieren

Die Wahrheit ist häufig persönlich gefärbt
und Filtern haben wir beim fernsehn verlernt
denn was uns da manchmal im Glauben bestärkt
ist häufig von Tatsachen weit entfernt

Wer Wahrheit nicht mag nennt sie gern eine Lüge
und bezichtigt Kritiker direkt der Intrige
das mag real sein, doch heißt nicht, dass ich mich füge
ich weiß, Wahrheit wird schlussendlich stets obsiegen

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.






Garstige Ausläufer meines Verstandes behaupten,
in dieser Situation sei kein Ausweg in Sicht
und ringen um die Oberhand gegenüber
jeglicher Erheiterung

Gewachsen sind sie ihr nicht

doch ungewohnte Geräusche aus dem Innern
ihrer spärlichen Behausung verraten,
dass Veränderung naht die genährt
durch Ausschluss der Rechenschaft

unschuldbar an ihnen wächst.