Mittwoch, 5. August 2009

glaubt doch, was ihr wollt.

Gott hat uns also nach seinem Vorbild geschaffen. Aha.
Ich glaub das nicht.
Wenn ich ein Gott wäre, hätte ich Wesen geschaffen, die nicht so sind wie ich.
Entweder besser, das wäre allerdings unwahrscheinlich. Wer will schon Konkurrenz.
Oder, wahrscheinlicher, funktional, mir nützlich, förderlich für was auch immer ich vorhabe, zu allermindest allerdings unterhaltsam, denn man strebt ja in seinem Leben, soweit man die Grundbedürfnisse befriedigt hat, was für einen Gott ja kein Thema sein sollte, danach, die Langeweile zu bekämpfen. Als Gott dürfte Langeweile das größte Problem sein. Wenn schon Könige aus niederen Gründen Kriege führen, also...
Viel wahrscheinlicher erscheint mir:
Es gibt keinen Gott. Ein Wesen mit soviel Macht, also bitte. Und dann soll es auch noch ein Wesen nach seinem Vorbilde erschaffen haben??? Siehe oben.
Nein.
Wir haben Gott nach unserem Vorbilde geschaffen. Zumindest nach dem der Männer.
Ja, wir lieben es, Dinge zu erschaffen.
Und ja, wir lieben es mindestens genauso sehr, Dinge zu zerstören. Und seien es Dinge, die wir selbst erschaffen haben. Auch wenn wir es später bereuen. Der Gedanke daran, vorher, und der Akt der Zerstörung an sich, währenddessen, gibt uns ein Hochgefühl. Es gibt sicher Biochemiker und Neurologen, die mir den Hormoncocktail jetzt erklären wollten, und vielleicht sogar könnten.
Ja, es kommt nicht von Ungefähr, dass die Bibel so ist, wie sie ist.
Und wenn irgendeiner der Propheten heute wiedergeboren werden sollte, und uns irgendetwas Neues mitteilen würde, wir würden ihm nicht ein Wort glauben. Die Kirche würde ihn nicht registrieren, weil er sich garantiert keiner Religionsgemeinschaft anschließen würde, und erst recht nicht innerhalb einer noch einer Sekte. Also, er würde sich nicht Christlich schimpfen, und wenn vor allem nicht katholisch.
Aber das sind nur Sommergedanken.

5 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Nach erneutem und mehrmaligem Lesen stelle ich fest, dass ich diese Sommergedanken doch nicht so vollständig teile. Beziehungsweise habe ich Denkanstöße, die obwohl sie mit diesen vergleichbar sind, mir doch subtiler und verständlicher erscheinen.
    Hat Frankenstein ein Monster erschaffen, das besser war als er? Hat es ihm genützt?
    Was bekämpft Langeweile besser als Arbeit? Ist es nicht die Arbeit, Leben zu kreiren, die Gott verrichtet? Auf jedes Schaffen folgt doch irgendwo auch die Zerstörung. Die Kriege zerstören- ganz natürliche Sache schaut man sich auf dem Planeten um... Wir schaffen ein Bild, das uns das Ganze erträglich macht. Für mich ist Gott die Kunst und das Leben, das mich umgibt. Natürlich bin ich mir da nicht sicher und vielleicht ist es halt alles nur Wunschdenken- Religionen gibt es schließlich auch wie Sand am Meer. Man folgt da meistens dem Erstbesten. Was am Besten in die Gewohnheiten passt würd ich behaupten.
    Die Bibel besteht aus Geschichten und Übersetzung, so auch aus Übersetzungsfehlern. No one is perfect. Aber alles kommt gut.

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  3. Frankenstein bekam die Möglickeit, gottgleich Leben zu erschaffen, und beweißt direkt, dass er nicht damit umgehen kann. Man könnte es fast so deuten, dass Frankenstein die Aufklärung verkörpert, und das Monster verkörpert das Scheitern der Aufklärung; die Macht, die vorher Gott zugeschrieben wurde, und die die aufgeklärten Wissenschaften den Menschen in die Hand geben wollten, scheitern. Eine Dystopie. Man könnte es als reaktionäre Kritik Shelleys an der Aufklärung deuten. Nach dem Motto 'Die Geister, die ich rief, ich werd sie nicht mehr los'.
    Arbeit bekämpft Langeweile. Da sind wir uns einig, und auch mit Marx und Engels, Arbeit als etwas anthropologisches, ein inneres Bedürfnis der Menschen, tätig zu werden, sonst nirgendwo in der Natur so zu beobachten. Aber ist es damit etwas Göttliches? Wenn man nach moderneren Interpretationen der Bibel geht, ist Gott genau einmal Tätig geworden, entweder zum Zeitpunkt des Intelligent designs oder beim Urknall. Reaktionär ausgelegt ist er noch ein paar mal in Erscheinung getreten, die Zeitpunkte kann man in der Bibel überprüfen, was heißt, das er entweder nur einmal tätig war, oder eine Zeit lang häufiger, aber dann nicht mehr, was irgendwie dem Arbeitswillen widerspricht. Neue Theorie: Es gab Gott, wir haben ihn tatsächlich getötet! Und: Haben wir ihn nicht doch vorher erschaffen, weil wir Angst vor der Natur und der Freiheit hatten?
    Zerstörung einzudämmen, heißt, unserer Natur ein Schnäppchen zu schlagen. sollte möglich sein. Das es Spaß daran gibt, ist nicht zu leugnen. Und das es dem gegenwärtigen Weltsystem auch passt, wenn es Zerstörung gibt, ist Schlimm genug. Aber das ist zum Teil vielleicht sogar darauft gefußt, das wir immer wieder Gott als Grund für unsere Zerstörungslust anführen können. Gott reprasentiert das Weltbild der patriarchalischen Herrschaft, wie es zu dem Zeitpunkt der Entstehung der Bibel auch in der Gesellschaft üblich war... Die vielen Götter des Polytheismus könnten auf den Stammes- und urkommunistischen Systemen der menschlichen Frühzeit fußen. Gesellschaften wurden größer = Göttervater (Zeus); Gesellschaften wurden absolutistisch (Cäsar) -> Monotheismus. Dann hörts auf, denn sonst würden wir anch der Aufklärung, wenn überhaupt, noch eins verehren: die Menschheit. und unmenschliches versuchen zu verhindern. wie Zerstörungswut.
    Wie jeder einzelne Gott wharnimmt und ob überhaupt, das will ich gar nicht angreifen, soll jeder handhaben, wie er es meint, solange er damit nicht in den Freiraum eines anderen angreift (frei nach Kants kategorischem Imperativ).
    Für mich ist (authentische) Kunst der absolute Ausdruck der Kreativität und meinetwegen auch der göttlichkeit des Menschen; und sie hat trotz aller kulturellen Arbeitsteilung meiner Meinung nach die Kraft, die Menschheit zum besseren sowie zum schlechteren zu verändern.
    Das die Bibel ein altes Märchenbuch ist, da sind wir uns ja einig. wir könnten ja mal 5 jahre so mit ner 15-seitigen kurzgeschichte stille post spielen; und jedes zweite mal darf man nicht abschreiben, sondern muss mit fragmenten und erinnerung klarkommen, und gucken, was passiert. wäre sicherlich interessant.
    so far. philosophie ist doch was tolles.

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  4. wie konnte mir nur entgehen, dass gestern 9/11 war? Da wär ich sonst sicherlich auch noch drauf eingegangen. Soviel zu 'Gott' und wozu er Menschen bringt, wie auch immer die Wahrheit hinter 9/11 aussieht. Vorgeschoben wurd er ja zumindest.
    Was mich iwie auch ein kleines bißchen an mein neuestes Gedicht auf meinem Blog erinnert:
    http://donselsee.blogspot.com/2009/09/von-der-suche-nach-der-wahrheit.html

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  5. Jedes Jahr aufs Neue bin ich erschüttert über 9/11, und wer dem Gott TV huldigt, konnte nicht umhin, daran erinnert zu werden.

    Viele Privataufnahmen wurden auf ZDF Info gezeigt, ganz andere Berichterstattung als auf allen anderen Sendern. Man ist mitten drin im Geschehn, dazu läuft Sekundengenau die Uhr mit. Trotz allem ist man froh, dass "fast" überall Betroffenheit herrscht - und an "unserem Gott" gezweifelt wird.

    Und es gibt natürlich immer eine andere Seite, Menschen die anderswo auf der Strasse tanzten. Also, da hätte ich - wenn auch nur diesbezüglich - Fan von Bush werden können, auch wenn ersonst nicht mein Freund ist.

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